Raum-Rose
Dritte über uns
03.10.2023 – Christian Kühn
Lernen wird meist als individuelle Leistung verstanden, als Arbeit an sich selbst. Das stimmt nur teilweise. Lernen braucht Phasen der individuellen Konzentration, aber auch den Dialog und die Arbeit im Team. Von meinem Besuch in der ROSE werde ich die feinen Abstufungen in Erinnerung behalten, mit denen hier beides unterstützt wird. Zum architektonischen Finetuning gehört die akustische Abschirmung der Klassen, die zur Bewegungszone nur gering, zwischen den Klassen aber aufwendig ausgeführt ist: Man sieht einander, in der Nachbarklasse oder im Vorübergehen, wird aber nicht gestört. Das macht die ROSE nicht nur zu einem schönen Aufenthaltsort, sondern auch zu einem komfortablen. Dieser Komfort ist eine gute Investition. Er schlägt sich nieder im entspannten Umgang der Nutzenden miteinander, der die ROSE zu einem der besten Lernräume macht, die man in Österreich derzeit finden kann.
Dipl.Ing. Dr. Christian Kühn, Architekturprofessor an der TU Wien, Experte für Bildungsbauten, Architekturkritiker (Architektur und Bauforum, Merkur, ARCH+, Die Presse), Vorsitzender der Architekturstiftung Österreich seit 2000, Mitglied der OECDArbeitsgruppe für Bildungsbau 2005 – 2011
27.09.2023 – Yu Fujita
I never imagined, that school building could get such „relaxed“ and lively atmosphere before. It totally broadened my horizons. I got so much inspiration and motivation to continue thinking, how we also can give such atmosphere to schools and kindergartens in Japan.
Yu Fujita, Research Fellow at the Departement of Architectur and Building Engineering, Tokyo Tech University
02.102.2023 – Sepp Szedonja
Wir, die ARGE BAU, ein loser Zusammenschluss von ArchitektInnen und ProfessorInnen an Bautechnischen HTLs in Österreich durften am Montag, 2. Oktober 2023 einige Stunden bei Euch zu Gast sein! Wir haben ja an unseren HTLs dieselbe Altersstufe an Jugendlichen vor uns, die als 14-jährige oft den Wunsch hegen, Architektin oder Designer werden zu wollen. Danke für dieses für uns nicht nur baulich-gestalterisch, sondern vor allem auch pädagogisch völlig neue Konzept, das wir bei Euch live erleben durften. Bitte richtet auch an die Kollegin und die Schülerin, die beide so spannend von ihren Schulalltag erzählten, unseren ganz herzlichen Dank aus.
Was ist für uns so Besonderes hängen geblieben? Zuerst mal die große Eigenverantwortung (soweit wir das beobachten durften) der Jugendlichen in den einzelnen Gruppen; dann die Freude an der (selbst gewählten) Arbeit und in der Gruppe, unabhängig von einem genau getakteten Stundenplankorsett; und schließlich die Bereitschaft, einander zu helfen. Erfordert die scheinbar ungewöhnlich hohe Heterogentität auch eine genauere Arbeits- & Sichtweise der einzelnen Mitschüler/innen untereinander?
Überrascht waren wir von der Ruhe der Arbeitenden und dem Arbeitsethos, das auch in diesem doch für Schulen scheinbar ungeeigneten Gebäude einer ehemaligen Tabakfabrik spürbar war, und der auch bei geringfügig schall- oder sichttechnisch getrennten Räumlichkeiten wunderbar zu funktionieren scheint.
Danach der Rundgang durch die Nebengebäude, um die „Zeitnutzung“ eurer Lehrenden und Schüler/innen-Gruppen kennen zu lernen, die oftmals gemeinsam mit Unternehmen oder anderen Werktätigen in der Tabakfabrik kooperieren. Ist es als „Privatschule“ einfacher, fremde Räume zu nutzen, oder zeitweise an zu mieten? Bei einer Diskussion am übernächsten Tag unseres Seminars mit einem höheren Beamten des Unterrichtsministeriums kam auf die Frage, wie solche Nutzungen für oder an unseren Schulen auch aussehen könnten, leider die Antwort einer „dauernden Verantwortung“ für solche baulichen „Vereinnahmungen“. Ich kann es einfach nicht glauben, dass es sogar, wie er berichtete, Probleme mit selbstinstallierten Solaranlagen gegeben hätte, die in den Ferienzeiten oder bei einem Wechsel einer bestimmten Person „von Niemandem betreut“ würden …
Wir sind sehr dankbar für Euren Input und ich bin sicher, dieser wird noch einige Diskussionen in unseren Schulen inspirieren (immerhin gibt es 14 bautechnische Abteilungen an HTLs in Österreich). Euer „Vorbild“ wird hoffentlich noch einige Zeit generell für ein Nachdenken an unseren Schulen Sorgen und vielleicht auch auf andere Schulen überspringen. Danke, dass wir all dies sehen und miterleben durften.
Sepp Szedonja, ehem. lehrend an einer Wiener HTL, als Sprecher für bzw. im Rahmen des jährlichen Treffen der Bautechnik-Lehrenden (ARGE BAU),
19.09.2023 – Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau
Lieber Michael, liebe Ulrike! Vielen Dank für eure Gastfreundschaft und die inspirierende Führung. Es war uns ein Anliegen, die ROSE in das Programm der ÖISS-Schulbauinformationsreise 2023 aufzunehmen und euch gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu besuchen.
In deiner Schulführung hast du die ROSE als Manifest für das 21. Jahrhundert dargestellt, in dem sie sich in einen Gebäudebestand, in eurem Fall in das Architekturjuwel der Tabakfabrik, einmietet und durch die zusätzliche Nutzung vorhandener städtischer Angebote nicht nur den eigenen Raumbedarf reduziert, sondern auch den Austausch mit dem Stadtraum fördert.
Zweifelsfrei benötigt diese andere Art von Schule besonderes Engagement aller Akteur*innen, was im Rahmen unseres Besuchs spürbar wurde. Die ROSE ist in vielerlei Hinsicht eine Gegenthese zu aktuellen Prinzipien des Bildungsbaus, insbesondere bzgl. Kleinheit der Organisationsform und Bestandsnutzung im Gegensatz zum Neubau. Eben deshalb stellt die ROSE aus Sicht des ÖISS einen wesentlichen Beitrag zu Zukunftsfragen des Bildungsbaus dar, die wir unserer Reisegruppe im Rahmen des Schulbesuchs näherbringen konnten – herzlichen Dank dafür!
Karin Schwarz-Viechtbauer und Brigitte Rabl/ÖISS
Architektur
Michael Zinner im „aut“ am 31.03.2022
Präsentation der ROSE im MAK in Wien bei „architektur in
progress“ am 15.06.2023
Link zum Portrait der ROSE im schulRAUMkultur-Blog von Univ.Prof.
Michael Zinner vom 10.07.2023
Link zur Darstellung der ROSE in der österreichsichen
Architekturdatenbank „nextroom“ am 26.07.2023